26.08.2024
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Korea
Korea_Tour
Kultur
Schule
Bildungsreise
* Dieser Artikel ist ein exklusiver Inhalt des deutschen VISITKOREA-Teams.
In Korea gibt es hunderte Universitäten, und viele der bekanntesten sind in Seoul. Selbst wenn
man schon Korea als Zielort für einen Sprachkurs oder sogar ein Auslandssemester oder –studium ausgewählt
hat, kann es also ebenso schwer sein, sich dann noch für eine bestimmte Universität zu entscheiden. Weitere
wichtige Fragen sind auch, ob man nur einen kurzen Sprachkurs während den Ferien macht oder lieber ein
intensives Programm für mehrere Monate absolviert, und nutzt man einfach die Hochschulpartnerschaften seiner
Heimatsuniversität aus oder sollte man sich vielleicht doch in Eigeninitiative bei anderen Universitäten
bewerben?
Falls ihr euch gerade mit diesen und ähnlichen Fragen auseinandersetzt, seid ihr hier genau
richtig! Mareike und Elisa haben sich dazu bereit erklärt, ihre eigenen Erfahrungen mit Sprachkursen und
Studien in Korea zu teilen – angefangen von der Wahl ihrer jeweiligen Universitäten über Einblicke in den
koreanischen Studienalltag bis zu hilfreichen Tipps für diejenigen, die selbst einen Sprachkurs,
Auslandssemester und/oder -studium in Korea machen möchten.
(Foto: Mareike d.W.)
Mareike ist 29 Jahre alt und kommt aus einer Kleinstadt im Münsterland. 2009 lernte sie auf einer Internetseite rund um Kulturaustausch jemanden aus Schweden kennen, die ihr koreanische Musik und TV-Serien vorschlug, und 2014 kam sie zum ersten Mal nach Korea, um hier einen Sprachkurs zu machen. 2017 war sie für ein Auslandssemester an der Kyunghee University, und 2021 begann sie ihr Masterstudium an der Ewha Womans University.
Ich habe mich 2014, direkt nach meinem Abitur, für einen zweimonatigen Sprachkurs in Korea entschieden. Einerseits, weil ich schon immer eine nicht-europäische Sprache lernen wollte, und andererseits auch, weil ich gerne koreanische TV-Serien ohne Untertitel schauen wollte. In den zwei Monaten habe ich mich dann so in Seoul verliebt, dass ich wusste, dass ich wieder zurück kommen muss. Letztlich hatte ich dann im Rahmen meines Studiums die Möglichkeit, 2017 für 5 Monate an der Kyunghee University in Seoul zu studieren. Und danach stand ich wieder vor dem gleichen Gefühl – kaum zurück in Deutschland, hat mein Fernweh nach Korea wieder angeklopft. Und so habe ich angefangen, nach Möglichkeiten zu suchen, wie ich für längere Zeit in Korea leben und dies finanzieren kann. Ein paar Jahre später habe ich es dann tatsächlich geschafft – im März 2021 startete ich mit meinem Masterstudium an der Ewha Womans University, was ich durch viele verschiedene Stipendien finanzieren konnte.
Elisa, 24, aus Frankfurt am Main studiert „Food, Nutrition and Consumer Studies“ an der Hochschule Fulda und hat ein selbstorganisiertes Auslandssemester an der Ewha Womens University gemacht. Durch eine Freundin, die ein K-Pop-Fan war, hat sie 2015 Faszination für die koreanische Sprache entdeckt und begonnen, neben der Schule die koreanische Schrift Hangeul und weitere Basics zu lernen. Nach einigen Jahren und vielen Koreanischkursen war sie dann zunächst als Touristin in Korea und absolvierte später einen Sprachkurs an der Sogang University und ein Auslandssemester an der Ewha Womans University.
Ich hatte bereits durch die Sprache einige Verbindungspunkte zu
Korea geknüpft, und 2019 nach meinem Abitur hat die Möglichkeit ergeben, als Touristin
nach Seoul zu reisen. Während meines ersten Koreaaufenthaltes konnte ich in wenigen
Wochen einen Einblick in das facettenreiche Leben in Korea erhalten und wusste, dass ich
hier gerne einen länger bleiben und den koreanischen Alltag kennenlernen wollte.
So
habe ich bereits bei der Wahl meiner Universität berücksichtigt, ob eine Partnerschaft
mit einer koreanschen Uni für ein mögliches Auslandssemester besteht. Während meines
Studiums stellte sich dann jedoch heraus, dass an meinem Fachbereich selten Credits
anerkannt werden und die Partneruniversität in Korea auch keine fachrelevanten Kurse auf
Englisch anbietet. Nach zwei Jahren Suche nach Alternativen und Bewerbungsversuchen an
diversen Unis schien die Chance auf ein Auslandssemester sehr gering, weshalb ich mich
entschied, ein Urlaubssemester einzulegen und stattdessen für ein Semester an einer
koreanischen Universität einen Vollzeit-Koreanischkurs zu besuchen, da ich dachte, diese
Option käme einem Auslandssemester am nächsten. Wenige Monate später konnte ich dann
doch noch als Freemover (Gaststudentin) mein Auslandssemester an der Ewha Womans
University absolvieren.
(Foto: Elisa F.)
Ich habe meinen Sprachkurs an einem Hagwon (privates Bildungsinstitut) gemacht. Damals war Korea noch nicht so beliebt wie heute, also gab es nicht sonderlich viele Informationen. Ich habe mich für ein Hagwon entschieden, da ich neben dem Urlaub Koreanisch lernen wollte, aber das Lernen der Sprache nicht der Fokus des Aufenthalts sein sollte. Sprachkurse an Universitäten hingegen sind oft sehr zeitintensiv. Bei der Auswahl des Hagwons habe ich hauptsächlich auf Legitimität und den Preis geachtet.
1. Location: Wenn man in einer anderen Stadt als Seoul leben möchte, ist es eine gute
Möglichkeit, einen Sprachkurs an einer Universität in der gewünschten Gegend zu absolvieren. So könnte
man
beispielsweise auch auf der Insel Jejudo, in Busan, Jeonju oder Gyeongju leben. Für mich war aber klar,
dass
ich in der Hauptstadt bleiben will.
2. Bekanntheit: Die SKY-Universitäten (Seoul University, Korea University und Yonsei
University) sind besonders renommiert und daher beliebt in Korea, und vor allem die Yonsei University
und
Korea University sind für ihre Sprachkurse bekannt.
Hierbei dachte ich, je renommierter die Uni, desto besser und zeitgerecht müsste auch der Sprachkurs
sein.
Dies ist aber nicht unbedingt der Fall. Die Seoul University und Korea University kamen für mich nicht
in
Frage, da diese beide recht weit am Rand von Seoul liegen. So begrenzte ich die Auswahl auf die Yonsei
University, Sogang University und Ewha Womans University.
Ich entschied mich gegen Yonsei, weil hier der Sprachkurs sehr auf Grammatik fokussiert ist und eher
Lese-
und Schreibfähigkeit trainiert wird als das freie Sprechen. Während die Sogang University sehr bekannt
für
den Fokus auf Sprachkompetenz ist, schien Ewha mehr Freizeitangebote und Unterstützung während des
Aufenthalts, wie einen eigenen Buddy, anzubieten. Da ich nach einigen Jahren Koreanischlernen meine
Sprachkompetenz auf ein fließenderes Level bringen wollte, stach die Sogang University am meisten für
mich
heraus, mit ihren eigenen Koreanischbüchern für die Kurse und vielen zufriedenen Studierenden
Sich mit seiner Zielsprache zu umgeben hilft immer dabei, sie zu lernen. Besonders gut hat mir damals gefallen, dass meine Lehrerin ausschließlich auf Koreanisch unterrichtet hat. Das war zum einen da viele der Schüler keine gemeinsame Sprache hatten, also mussten wir schnell Koreanisch lernen, damit wir uns auch untereinander unterhalten konnten. Zum anderen hilft auch das in der Sprachakquise, da man sich nicht auf eine andere Sprache verlassen kann und dadurch gezwungen ist, sich in der Zielsprache zu unterhalten.
Ein tägliches Auseinandersetzen mit der Sprache führt zu schnellen Lernfortschritten. Am Anfang sind täglich 4 Stunden Koreanisch etwas viel, aber man gewöhnt sich schnell daran. Einen weiteren Lernvorteil hat man darin, dass man mit verschiedenen Menschen aus aller Welt zusammen lernt und bei vielen Koreanisch die einzige Sprache ist, auf der man kommunizeren kann. Man hat also nicht nur während der Unterrichtszeit, sondern auch danach die Möglichkeit, das Gelernte mit Freunden anzuwenden. Außerdem merkt man in Korea schneller, wie viel man schon gelernt hat. Es ist der größte Erfolg, wenn man sich im Alltag mit den Leuten unterhalten und sie immer besser verstehen kann. Besonders beim Einkaufen habe ich teils wirklich nette Gespräche geführt.
Ja. Als ich in Korea ankam, hatte mir mein Hagwon einen Taxifahrer organisiert, der mich vom Flughafen in die Wohnung gebracht hatte. Er hat während der gesamten Fahrt mit mir geredet, aber ich habe kaum etwas verstanden. Nach den zwei Monaten kam tatsächlich der gleiche Taxifahrer, um mich zurück zum Flughafen zu bringen, und dieses Mal konnte ich mich die gesamte Fahrt über mit ihm unterhalten. Am Anfang des Kurses konnte ich gerade so Hangeul lesen, während ich am Ende des Kurses auf einem guten A2-Niveau (nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen) war.
Innerhalb von drei Monaten haben wir viel Stoff durchgenommen und täglich Vokabeln gelernt. Aufgrund der hohen Menge habe ich aber auch das Gefühl, dass ich vieles schon wieder vergessen habe, weil einfach nicht ausreichend Zeit da ist, um das Gelernte oft genug zu wiederholen, damit es sich verfestigt. Es gibt viele Studierende, die für mehr als nur ein Semester an dem Sprachinstitut studieren. Und ich denke auf jeden Fall, dass die Ergebnisse besser sind, je länger man regelmäßig den Koreanischunterricht dort besucht.
Ich denke, da muss man etwas zwischen dem Bachelor und dem Master unterscheiden. Was beide gemeinsam haben und in Deutschland eher unüblich ist, ist dass man eine Anwesenheitspflicht hat. Im Bachelor kommt dazu, dass man im Wohnheim oft ab Mitternacht oder 1 Uhr morgens eine Ausgangssperre hat, und bis dahin zurück sein muss. Sollte man verreisen wollen, muss man sich vorher abmelden. Der Master hingegen ist etwas freier – hier gibt es keine Ausgangssperre. Generell verbringt man aber viel mehr Zeit an der Universität als in Deutschland. An der Ewha dauert eine Unterrichtseinheit rund 3 Stunden. Oft setzt man sich danach noch in die Study Rooms um dort zu lernen, oder man geht gemeinsam mit Freunden in eines der vielen wunderbaren Cafés in der Nähe vom Campus, um dort an seinen Projekten zu arbeiten. Ein weiterer großer Unterschied war für mich der Umgang mit Professoren. Ich war an einer kleinen Fakultät, und dort ist es oft vorgekommen, dass unsere Professoren Süßigkeiten oder eine Pizza für uns mitgebracht haben, wenn wir lange Unterricht hatten.
In einigen Kursen wurden im Unterricht leider kaum Fragen gestellt oder Diskussionen geführt, und diese
Veranstaltungen waren eher Frontalunterricht. Kurse für internationale Studenten oder mit einer
nicht-Koreanischen Lehrperson waren sehr interaktiv, für Austauschstudierende gibt es also beides.
Generell habe ich gemerkt, dass man in Korea immer mit der Uni beschäftigt ist. Zwar fielen mir und
meinen
internationalen Freunden die Kurse alle recht leicht, allerdings gibt es ständig benotete Hausaufgaben
und
Gruppenarbeiten, die extrem viel Zeit in Anspruch nehmen. Man hat also auch während des Semesters
ständig
zu
tun, während man in Deutschland auch mal ein paar Tage wegfahren oder zu Hause lernen kann und die
stressigste Zeit 1-2 Monate vor den Klausuren beginnt. Der Unicampus ist so praktisch mit Einrichtungen
ausgestattet, dass man diesen als Student kaum verlassen muss. Mit Mensen, Cafés und Restaurants, aber
auch
einem Arzt, einer
Apotheke und sogar einem Kino und Secondhand-Geschäften hatte der Campus alles, was man brauchen könnte.
Ein weiterer Aspekt, der sich von Deutschland unterscheidet, ist, dass es üblich ist, dass man sich als
Freshman in mehreren Studentenclubs engagiert. Die koreanischen Unis sind auch international für ihre
spektakulären Festivals, die ein- bis zweimal im Jahr stattfinden, bekannt. Im Vergleich zu Deutschland
wird
der ganze Campus (riesig) zum Festivalgelände, mit Student-Stalls, Events bis spätabends und Konzerten
mit
bekannten K-pop Stars. Es wird sogar Unimerchandise verkauft, und alle Studis tragen eine Collegejacke
ihres
Fachbereichs oder die Farbe der Universität. Das zu erleben war eine der besondersten Erfahrungen für
mich.
In meinem Auslandssemester 2017 hatte ich mit vielen Koreanern Kontakt. Alle Austauschstudierenden wurden an der Kyunghee University durch den International Friendship and Culture Club (ein Club koreanischer Kommilitonen, die Lust haben, ausländische Studenten kennenzulernen und Events für sie zu organisieren) betreut. In meinem Master hingehen war ich an einer sehr internationalen Fakultät, wo die meisten Studierenden selbst Ausländer aus aller Welt waren.
Auf jeden Fall! Besonders deswegen bin ich sehr froh, mich für die Ewha University entschieden zu haben: einerseits, weil ich fachrelevante Kurse belegen wollte, andererseits weil ich das Gefühl hatte, dass es viele Events und Aktionen für Austauschstudenten gibt, um sich im Unileben zu integrieren und auch Freundschaften mit Koreanern zu schließen. Abgesehen vom Buddy-Programm (Ewha PEACE Buddy) habe ich eine Freundin durch das Tandemprogramm der Uni kennengelernt, wo Deutsche mit Germanistikstudentinnen gematched werden. Es gibt auch ein Tutorenprogramm für Koreanisch (Korean Dowoomi), und ich habe beim Volunteering in der E-Lounge, wo man mit Studentinnen Englisch-Konversationen übt, ebenfalls viele Freundinnen kennengelernt. Auch während der Kurse kann man Freunde kennenlernen, besonders wenn man Kurse besucht, die Koreaner mit Englisch als Hauptfach belegen (da ist die Sprachbarriere geringer). Ich denke, ich konnte viele langfristige Freundschaften schließen.
Super toll. Im Austauschsemester ist alles etwas entspannter, und man hat oft die Möglichkeit, Kurse außerhalb seines Studienfaches zu belegen und in andere Bereiche reinzuschnuppern. Im Master hätte ich mir kein besseres Studium vorstellen können – meine Professoren waren allesamt toll und unterstützend, mit einem beeindruckenden Lebenslauf. Auf dem Masterlevel hat man lange, ausführliche Vorlesungen, die jedoch stets in kleinen Klassen stattgefunden haben und mit vielen Diskussionen und Gruppenaufgaben den Inhalt nahbarer gemacht haben. Durch Gastvorlesungen hatte ich sogar das Privileg, den ehemaligen UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und viele andere Diplomaten und bekannte Researcher zu treffen.
Mit meinen Kursen war ich sehr zufrieden, diese waren aber aufgrund meines Studienfachs sehr besonders. Inhaltich fand ich alle Vorlesungen sehr interessant! Ich muss allerdings sagen, dass es schwierig sein kann, seine Wunschkurse aus dem Studienvertrag zu belegen, da die Verteilung nach dem Windhundverfahren vergeben werden. Oft gibt es für Austauschstudenten nur eine limitierte Anzahl an Plätzen, und manche Kurse dürfen wir gar nicht belegen. Man sollte bedenken, ob man fachlich relevante Kurse wählt oder dann doch lieber Kurse mit internationalem Fokus belegt, wo dann auch das Material auf Englisch zur Verfügung steht. Mir haben meine Koreanischkenntnisse auf jeden Fall geholfen, allerdings war es mir trotz 5 Jahren Koreanischlernen nicht möglich, koreanischsprachige Kurse aus meinem Fachbereich zu belegen, was ich sehr schade fand.
Dadurch, dass mein gesamtes Studium auf Englisch unterrichtet wurde, hatte ich keine Sprachbarrieren in meinem Studium. Allgemein hatte ich nicht wirklich irgendwelche Schwierigkeiten, da mir immer sofort von unserer Fakultät geholfen wurde. Es sei aber gesagt, dass man wirklich sehr schnell bei der Kursanmeldung sein muss, insbesondere im Auslandssemester auf Bachelorlevel! Das kann genauso schnell und stressig sein wie ein Ticketverkauf für ein Konzert, wenn man bestimmte Kurse hat, die man gerne belegen möchte.
Ich hatte einige Schwierigkeiten, manche aufgrund dessen, dass ich nicht im Studentenwohnheim wohnen wollte und die meisten Airbnbs für Langzeitaufenthalte zu teuer sind. Andere Probleme gab es aufgrund der Vorschriften, welche Unterlagen internationale Studierende während ihres Aufenthalts alles beschaffen müssen. Ohne ARC kann man als Ausländer in Korea vieles nicht machen, wie etwa ein Bankkonto eröffnen und Online-Reservierungen oder -bestellungen tätigen. Allerdings erhält man diese Karte frühestens zwei Monate nach Ankunft in Korea - und der Aufenthalt für ein Auslandssemester ist maximal 4 Monate lang. Es gab auch oft Unklarheiten: trotz deutscher Versicherung mussten wir Dokumente bei der koreanischen Nationalversicherung einreichen, damit wir nicht doppelt zahlen müssen. Vieles mussten wir selbst herausfinden.
Dass der Zugriff auf viele alltägliche Apps in Korea erst funktioniert, wenn man eine Alien Registration
Card (ARC) hat. Eure Identität wird mit der ARC verknüpft, die dann mit eurer Handynummer verknüpft
wird.
Erst ab diesem Moment werden all die Lieferservice-Apps für Essen nutzbar und KakaoTalk erweitert sich,
sodass man dann endlich auch Kakao Pay, Kakao T etc. nutzen kann.
Immens wichtig ist auch ein koreanisches Konto. Bargeld wird an vielen Orten seit COVID-19 nicht mehr
akzeptiert, und (zumindest meine VISA) Kreditkarten funktionieren nicht immer. Für ein komplettes
Studium
in
Korea sei also gesagt: So früh wie möglich zur Bank bei der Uni gehen und ein Konto eröffnen, das man
schonmal nutzen kann. Sobald die ARC mit dem Bankkonto verknüpft ist, kann man auch Online-Banking
nutzen.
Welche Dokumente ich alles in Korea während meines Aufenthalts als Studentin einreichen muss. Es gibt keine einheitlichen Quellen, und es ist schwer, sich vorher auf alles vorzubereiten. Umso stressiger ist es dann, wenn man eine Menge an Dokumenten auf einmal im Semester bereitstellen muss. Ich kann mir vorstellen, dass besonders Leute, die zum ersten Mal nach Korea reisen, schnell überfordert und auf das International Office angewiesen sind. Informationen zu häufig benutzen Online-Plattformen wie Karrot (Kauf/Verkauf von Gebrauchtwaren in umliegenden Nachbarschaften) oder Coupang (koreanisches Amazon) wären auch nützlich gewesen.
Die richtigen Apps runterladen! KakaoTalk und all seine Ableger sind ein Muss. Coupang (das koreanische Pendant zu Amazon), Kakaomaps oder NaverMaps zur Navigation, sowie eine U-Bahn-App helfen euch im alltäglichen Überleben. In Seoul kommt man heutzutage sehr gut mit Englisch durch, aber dennoch ist es gut, wenn man wenigstens Hangeul lesen kann. Vernetzt euch mit anderen Studierenden, die nach Korea gehen oder bereits dort sind. Und letztlich – nicht nervös sein! Lasst es einfach auf euch zukommen. Keine Herausforderung ist zu groß, und in ein paar Jahren wird das für euch die schönste Zeit eures Lebens gewesen sein. Genießt jede Sekunde, habt eine offene Denkweise. Und passt auf euch auf ;)
Fangt früh mit dem Planen an und informiert euch so gut es geht. Je besser man vorbereitet ist, desto
weniger Stress hat man vor Ort.
Außerdem empfehle ich allen, zumindestens die Basics an Koreanisch schon zu Hause zu lernen. Es ist
nicht
wie in Deutschland, dass man überall easy mit Englisch durchkommt, und ich sehe es auch als grundlegende
Höflichkeit, sich vor seiner Reise mit den Grundlagen zur Kultur und Sprache auseinanderzusetzen. Ich
will
es jedem, der länger in Korea bleiben will, ans Herz legen, mindestens einen Koreanischkurs oder zwei zu
besuchen. Es macht einem das Leben deutlich leichter!
Für das Auslandssemester: informiert euch darüber, ob ihr ein Auslandsjahr machen könnt. Ein Semester
ist
einfach kurz, um sich an den Alltag zu gewöhnen und die Zeit voll zu genießen, und die ganze
Papierarbeit
lohnt sich dann auch mehr. Denkt ansonsten vielleicht über ein Work
and
Travel nach.
Außerdem: schaut euch den Kurskatalog an und begrenzt euch nicht nur auf die Partneruni eurer
Heimuniversität. Es ist fast einfacher, sich direkt in Korea als Freemover zu bewerben, und es gibt
diverse
Möglichkeiten, die Studiengebühren zu finanzieren. Auch wenn ihr das Auslandssemester über eure Uni
macht
und im Inland keine Förderung erhaltet, solltet ihr euch trotzdem über AuslandsBAföG informieren, denn
es
gibt andere Fördersätze fürs Ausland. Versucht es auf jeden Fall, auch wenn es viel Arbeit ist!
Und zuletzt: spart ausreichend Geld an. Ob für Arztbesuche oder anderes, es ist immer gut, etwas Geld
überzuhaben. Im Normalfall arbeitet man bei beiden Aufenthaltsarten nicht und ist abhängig von dem, was
man
Zuhause angespart hat. Man will auch viel erleben, deswegen sollten Ausgaben ausreichend eingerechnet
werrden.
Mein persönliches Highlight war ein Besuch in Gyeongju! Eine kleine historische, wunderschöne Stadt, in der ich unglaublich viel über die koreanische Geschichte gelernt habe. Selbst neue Häuser werden dort im Hanok-Stil gebaut, es gibt schöne Wanderrouten und einen ruhigeren Lifestyle, sodass es einen schöne Abwechslung vom modernen Seoul ist. Absolutes Must-see für mich!
Für alle, die kein Koreanisch sprechen, ist es teils schwierig, Ausflüge in kleinere Städte zu buchen. Alles was mit dem Zug bereisbar und gut angebunden ist, geht sehr gut. Für die, die das Meer lieben, empfehle ich eine zweitägige Reise zur Küstenstadt Gangneung. Dort kann man bei einem Spaziergang am Strand den Sonnenuntergang genießen oder im Sommer sogar surfen. Eine Spezialität hier ist Sundubu (weicher Tofu), der in verschiedensten Variationen probiert werden kann, sogar als Eiscreme! Gangneung ist außerdem ein perfekter Ort für Kaffeeliebhaber, und ein Abstecher zur Caféstraße ist ein Muss!
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Die Informationen in diesem Artikel sind auf dem Stand von Juli 2024 und können sich seitdem geändert haben. Daher solltet ihr euch vor eurer Reise unbedingt noch einmal informieren.