VISITKOREA-Reiseblog

      • Jarinas Erfahrungen als Muslime in Korea

        • 04.10.2024

          1.2K

        • 0

          0

        • Korea_Tour

        • Korea_Tourism

  • * Dieser Artikel ist ein exklusiver Inhalt des deutschen VISITKOREA-Teams.

    Die Anzahl an muslimischen Touristen, die nach Korea reisen, ist in den letzten Jahren beachtlich gestiegen. Für Muslime kann jedoch schon die Reisevorbereitung eine große Herausforderung sein, da der Islam in Korea relativ wenig verbreitet ist und es ohne ausreichende Sprachkenntnisse schwierig sein kann, sich mit Lebensmitteln und Gerichten zurechtzufinden.
    Jarina hat uns von ihrem Aufenthalt in Korea erzählt, um muslimischen VISITKOREA-Nutzern hilfreiche Informationen zu Halal-Gerichten, Gebetsräumen und mehr zu bieten.

    Foto: Jarina M.

    Jarina ist 31 Jahre alt und kommt aus Deutschland. Schon lange vor ihrer Reise hatte sie ein großes Interesse an der koreanischen Kultur, und der Aufenthalt in Korea war für sie eine tolle Möglichkeit, tiefer in das Land einzutauchen. Ihr Interesse an Korea begann vor über 20 Jahren mit K-Pop, und da sie schon immer eine Leidenschaft für Fremdsprachen hatte und auch die Songtexte verstehen wollte, entschied sie sich dazu, Koreanistik an der Universität Bonn zu studieren. Je mehr sie sich mit der Kultur Geschichte und Sprache des Landes befasste, desto mehr wuchs ihr Wunsch, das Land persönlich zu erleben. Im Rahmen ihres Koreanistik-Studiums konnte sie schließlich ein Semester an der Hankuk University of Foreign Studies verbringen. Sie ist nach wie vor fasziniert von der schönen Natur, der Sprache und der Balance zwischen Moderne und Tradition, die Korea einzigartig macht.

    Worauf sollte man als Muslime achten, um in Korea Gerichte und Lebensmittel mit Halal-Zertifizierung zu finden? (Wo kann man sie finden und kaufen? Was kann man machen, wenn man kein oder nur wenig Koreanisch beherrscht?)
    • Als Muslima ist es natürlich wichtig, darauf zu achten, dass das Essen eine Halal-Zertifizierung hat. In Seoul gibt es mittlerweile eine gute Auswahl an Restaurants, die Halal-zertifiziert sind. Dies ist vor allem in Itaewon der Fall. Hier findet man auch Halal-Märkte, in denen man Lebensmittel einkaufen kann. So verkaufen sie hier auch koreanische Ramyeon und andere koreanische Lebensmittel mit Halal-Zertifizierung, sodass man auch diese essen kann. Hilfreiche Apps wären hier HappyCow für vegane Restaurants und Halal Navi, das Restaurants oder Geschäfte mit Halal-Angeboten in Korea auflistet. Wenn man wenig oder gar kein Koreanisch spricht, kann man sich mit dieser App gut zurechtfinden, da viele Informationen auch auf Englisch verfügbar sind. Zudem sind große Supermärkte wie E-Mart oder Lotte Mart auch mit englischen Beschriftungen ausgestattet. Eine weitere App-Empfehlung wäre Mufko, mit der ihr u. a. koreanische Snacks scannen und so herausfinden könnt, ob diese zum Verzehr geeignet sind. Des Weiteren kann man auch oft in den Halal-zertifizierten Restaurants nachfragen, ob sie einen Foodguide für „Muslim-Friendly Restaurants in Korea“ führen. Oder man lädt sich den kostenlosen Guide zuvor online als E-Book herunter. Natürlich kann man auch immer in der Großen Moschee von Seoul in Itaewon nach Tipps fragen.

    Wenn man in Korea studiert oder arbeitet, kommt es vor, dass man mit Kommilitonen / Kollegen gemeinsam essen geht. Wie hast du dich als Muslimin in so einer Situation verhalten? (z.B. beim Samgyeopsal (Schweinebauchfleisch) essen)
    • In Korea ist das gemeinsame Essen und Trinken ein wichtiger Teil des sozialen Lebens, besonders in beruflichen und akademischen Kreisen. Als Muslimin habe ich darauf geachtet, freundlich aber bestimmt meine Ernährungsbedürfnisse zu kommunizieren. Beim Samgyeopsal-Essen, wo traditionell Schweinebauch gegrillt wird, habe ich oft nur die Beilagen wie Kimchi, Reis und Gemüse gegessen, die meist fleischfrei sind. Oder ich habe einfach Fischgerichte gegessen. Viele meiner koreanischen Freunde und Kommilitonen waren sehr verständnisvoll und bemühten sich, Restaurants zu wählen, in denen ich auch etwas für mich finden konnte. Es wurde auch akzeptiert, dass ich nur nicht-alkoholische Getränke trinken wollte.
    In manchen koreanischen Lebensmittel können Bestandteile vom Schwein enthalten sein. Hast du vielleicht Tipps, wie man diese vermeiden könnte und gibt es welche, die du empfehlen möchtest?
    • Schweinebestandteile können in Korea in vielen Lebensmitteln enthalten sein, wie z. B. in Brühen, Ramyeon, Gimbap und in bestimmten Snacks. Es ist hilfreich, die Verpackungen genau zu prüfen, auch wenn dies manchmal schwer ist, wenn man die Sprache nicht spricht. Hier würde ich dazu raten, Apps wie Papago oder Google Translate zu nutzen, um sich die Zutatenlisten übersetzen zu lassen. Ich habe gelernt, dass es sicherer ist, in Restaurants zu essen, die sich explizit an Halal-Richtlinien halten oder vegetarische Optionen anbieten. Mein Tipp: Das Restaurant Osegye Hyang in Insa-dong. Hier gibt es verschiedene koreanische Gerichte, die vegetarisch und zum Teil sogar vegan sind.
    Gibt es einen Ort (vor allem außerhalb von Seoul, Busan und Jejudo), der nicht so oft erwähnt wird aber unbedingt besucht werden sollte? Und wie können Muslime während der Reise in Korea einen Raum finden, in dem sie beten können?
    • Korea hat viele wunderschöne Orte abseits der typischen Touristenpfade. So empfehle ich auch eine Reise in die südwestliche Provinz Jeollanam-do zu den Städten Mokpo und Yeosu. Das Besondere an diesen beiden Städten ist die Nähe zum Meer, sodass es vielfältige Gerichte mit Meeresfrüchten und Seetang gibt. Was Gebetsräume angeht, gibt es in großen Städten wie Seoul und Busan einige Moscheen oder Gebetsräume in größeren Einkaufszentren. Außerhalb der Großstädte ist es schwieriger, einen spezifischen Gebetsraum zu finden, aber Hotels sind oft bereit, einen ruhigen Raum bereitzustellen, wenn man danach fragt.

      * Tipp vom deutschen VISITKOREA-Team: Bei der Reisehotline 1330 könnt ihr telefonisch oder auch über den Chatservice allerlei Reiseinformationen erhalten!
    Hast du noch Tipps, die du anderen muslimischen VISITKOREA-Nutzern gern geben möchtest?
    • Mein wichtigster Tipp ist: Keine Angst haben, Fragen zu stellen und offen über deine religiösen Bedürfnisse zu sprechen. Die Koreaner sind sehr hilfsbereit und bemüht, Lösungen zu finden, auch wenn sie mit dem Konzept von Halal nicht vertraut sind. Außerdem könntet ihr euch Wörter/Sätze wie z B. „채식“ (vegetarisches Essen) oder „동물성 재료“ (tierische Zutaten) merken. Es lohnt sich auch, Snacks oder Notfallgerichte mitzunehmen, wenn man in ländlichere Gegenden reist, wo Halal-Optionen seltener sind. Insgesamt ist Korea ein wunderbares Reiseziel, das auch für Muslime viele spannende Erlebnisse bietet, wenn man sich gut vorbereitet.
    Worauf sollte man als Muslime achten, um in Korea Gerichte und Lebensmittel mit Halal-Zertifizierung zu finden? (Wo kann man sie finden und kaufen? Was kann man machen, wenn man kein oder nur wenig Koreanisch beherrscht?)
    • Als Muslima ist es natürlich wichtig, darauf zu achten, dass das Essen eine Halal-Zertifizierung hat. In Seoul gibt es mittlerweile eine gute Auswahl an Restaurants, die Halal-zertifiziert sind. Dies ist vor allem in Itaewon der Fall. Hier findet man auch Halal-Märkte, in denen man Lebensmittel einkaufen kann. So verkaufen sie hier auch koreanische Ramyeon und andere koreanische Lebensmittel mit Halal-Zertifizierung, sodass man auch diese essen kann. Hilfreiche Apps wären hier HappyCow für vegane Restaurants und Halal Navi, das Restaurants oder Geschäfte mit Halal-Angeboten in Korea auflistet. Wenn man wenig oder gar kein Koreanisch spricht, kann man sich mit dieser App gut zurechtfinden, da viele Informationen auch auf Englisch verfügbar sind. Zudem sind große Supermärkte wie E-Mart oder Lotte Mart auch mit englischen Beschriftungen ausgestattet. Eine weitere App-Empfehlung wäre Mufko, mit der ihr u. a. koreanische Snacks scannen und so herausfinden könnt, ob diese zum Verzehr geeignet sind. Des Weiteren kann man auch oft in den Halal-zertifizierten Restaurants nachfragen, ob sie einen Foodguide für „Muslim-Friendly Restaurants in Korea“ führen. Oder man lädt sich den kostenlosen Guide zuvor online als E-Book herunter. Natürlich kann man auch immer in der Großen Moschee von Seoul in Itaewon nach Tipps fragen.
    Wenn man in Korea studiert oder arbeitet, kommt es vor, dass man mit Kommilitonen / Kollegen gemeinsam essen geht. Wie hast du dich als Muslimin in so einer Situation verhalten? (z.B. beim Samgyeopsal (Schweinebauchfleisch) essen)
    • In Korea ist das gemeinsame Essen und Trinken ein wichtiger Teil des sozialen Lebens, besonders in beruflichen und akademischen Kreisen. Als Muslimin habe ich darauf geachtet, freundlich aber bestimmt meine Ernährungsbedürfnisse zu kommunizieren. Beim Samgyeopsal-Essen, wo traditionell Schweinebauch gegrillt wird, habe ich oft nur die Beilagen wie Kimchi, Reis und Gemüse gegessen, die meist fleischfrei sind. Oder ich habe einfach Fischgerichte gegessen. Viele meiner koreanischen Freunde und Kommilitonen waren sehr verständnisvoll und bemühten sich, Restaurants zu wählen, in denen ich auch etwas für mich finden konnte. Es wurde auch akzeptiert, dass ich nur nicht-alkoholische Getränke trinken wollte.
    In manchen koreanischen Lebensmittel können Bestandteile vom Schwein enthalten sein. Hast du vielleicht Tipps, wie man diese vermeiden könnte und gibt es welche, die du empfehlen möchtest?
    • Als Muslima ist es natürlich wichtig, darauf zu achten, dass das Essen eine Halal-Zertifizierung hat. In Seoul gibt es mittlerweile eine gute Auswahl an Restaurants, die Halal-zertifiziert sind. Dies ist vor allem in Itaewon der Fall. Hier findet man auch Halal-Märkte, in denen man Lebensmittel einkaufen kann. So verkaufen sie hier auch koreanische Ramyeon und andere koreanische Lebensmittel mit Halal-Zertifizierung, sodass man auch diese essen kann. Hilfreiche Apps wären hier HappyCow für vegane Restaurants und Halal Navi, das Restaurants oder Geschäfte mit Halal-Angeboten in Korea auflistet. Wenn man wenig oder gar kein Koreanisch spricht, kann man sich mit dieser App gut zurechtfinden, da viele Informationen auch auf Englisch verfügbar sind. Zudem sind große Supermärkte wie E-Mart oder Lotte Mart auch mit englischen Beschriftungen ausgestattet. Eine weitere App-Empfehlung wäre Mufko, mit der ihr u. a. koreanische Snacks scannen und so herausfinden könnt, ob diese zum Verzehr geeignet sind. Des Weiteren kann man auch oft in den Halal-zertifizierten Restaurants nachfragen, ob sie auch einen Foodguide für „Muslim-Friendly Restaurants in Korea“ führen. Oder man lädt sich den kostenlosen Guide zuvor online als E-Book herunter. Natürlich kann man auch immer in der Großen Moschee von Seoul in Itaewon nach Tipps fragen.
    Gibt es einen Ort (vor allem außerhalb von Seoul, Busan und Jejudo), der nicht so oft erwähnt wird aber unbedingt besucht werden sollte? Und wie können Muslime während der Reise in Korea einen Raum finden, in dem sie beten können?
    • Korea hat viele wunderschöne Orte abseits der typischen Touristenpfade. So empfehle ich auch eine Reise in die südwestliche Provinz Jeollanam-do zu den Städten Mokpo und Yeosu. Das Besondere an diesen beiden Städten ist die Nähe zum Meer, sodass es vielfältige Gerichte mit Meeresfrüchten und Seetang gibt. Was Gebetsräume angeht, gibt es in großen Städten wie Seoul und Busan einige Moscheen oder Gebetsräume in größeren Einkaufszentren. Außerhalb der Großstädte ist es schwieriger, einen spezifischen Gebetsraum zu finden, aber Hotels sind oft bereit, einen ruhigen Raum bereitzustellen, wenn man danach fragt.

      * Tipp vom deutschen VISITKOREA-Team: Bei der Reisehotline 1330 könnt ihr telefonisch oder auch über den Chatservice allerlei Reiseinformationen erhalten!
    Hast du noch Tipps, die du anderen muslimischen VISITKOREA-Nutzern gern geben möchtest?
    • Mein wichtigster Tipp ist: Keine Angst haben, Fragen zu stellen und offen über deine religiösen Bedürfnisse zu sprechen. Die Koreaner sind sehr hilfsbereit und bemüht, Lösungen zu finden, auch wenn sie mit dem Konzept von Halal nicht vertraut sind. Außerdem könntet ihr euch Wörter/Sätze wie z B. „채식“ (vegetarisches Essen) oder „동물성 재료“ (tierische Zutaten) merken. Es lohnt sich auch, Snacks oder Notfallgerichte mitzunehmen, wenn man in ländlichere Gegenden reist, wo Halal-Optionen seltener sind. Insgesamt ist Korea ein wunderbares Reiseziel, das auch für Muslime viele spannende Erlebnisse bietet, wenn man sich gut vorbereitet.

    Verwandte Artikel

    • Reisehotline: +82-2-1330
    • Chatservice: site.naver.com/1rEid
    • (Kor, Eng, Jap, Chn, Rus, Vtn, Thai, Malay)

    Die Informationen in diesem Artikel sind auf dem Stand von September 2024 und können sich seitdem geändert haben. Daher solltet ihr euch vor eurer Reise unbedingt noch einmal informieren.