25.02.2025
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In Korea ist das öffentliche Verkehrssystem ebenso gut aufgebaut wie in Deutschland. Die Fahrtkosten sind hier jedoch im Vergleich etwas günstiger, und aufgrund von praktischen Umsteigesystemen etc. kann man problemlos eine sparsame Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln genießen.
Manchmal möchte man allerdings lieber seine Zeit effizienter nutzen als Geld zu sparen, und für Reiseziele außerhalb von Seoul und der Hauptstadtregion, vor allem auf der Insel Jejudo, kann ein Mietwagen weitaus praktischer sein als die Fahrt mit Zügen und Bussen. Viele Autovermieter bieten einen Frühbucherrabatt und weitere Ermäßigungen an, die man mit frühzeitiger Planung gut ausnutzen kann.
Das Straßenverkehrssystem und die Fahrkultur in Korea und Deutschland sind teilweise recht unterschiedlich. Für unsere deutschsprachigen VISITKOREA-Nutzer, die noch nie in Korea mit dem Auto gefahren sind, kann es daher anfangs sehr gewöhnungsbedürftig sein und etwas Zeit beanspruchen, sich zurecht zu finden.
Wollt ihr Korea bequem mit dem Auto bereisen? Wir haben für euch hilfreiche Informationen und wichtige Hinweise zum Autofahren in Korea zusammengestellt 😉
Inhaltsverzeichnis
• Um in Korea mit dem Auto fahren zu können, benötigt man einen internationalen Führerschein. Wer sich länger als ein Jahr in Korea aufhält, muss einen koreanischen Führerschein haben. Der internationale Führerschein (IDP / „international driving permit”) muss in Deutschland beantragt und ausgestellt werden!
• In Korea gilt wie auch in Deutschland Rechtsverkehr, und der Fahrersitz befindet sich ebenfalls auf der linken Seite.
• Die meisten Autos in Korea haben ein Automatikgetriebe.
• In Korea gibt es strengere Geschwindigkeitsbegrenzungen als in Deutschland.
* Innerorts: 50km/h
* Autobahn: 100-120km/h
* Schulzone: 30km/h (In den meisten Fällen sind hier Blitzer angebracht, und bei Geschwindigkeitsüberschreitung droht hohes Bußgeld!)
* Schnellstraße: 80-100km/h
Gelbe Zebrastreifen in Schulzonen (Quelle: Naver Maps)
Tempo 30-Schild in Schulzonen (Quelle: Naver Maps)
√ Hinweis vom deutschen VISITKOREA-Team: Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Korea keine Autobahn ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. Außerdem gibt es nicht nur innerorts sondern auch auf den Autobahnen viele Blitzer, und daher solltet ihr unbedingt auf eure Fahrgeschwindigkeit achten!
• Großstädte wie Seoul und Busan haben eine hohe Verkehrsbelastung, und vor allem während der Hauptverkehrszeit kann sich die Fahrtdauer oft erheblich verlängern.
• Viele Taxis und Motorräder wechseln schnell und kurzzeitig den Fahrstreifen, ein defensives Fahrverhalten ist daher sehr wichtig.
• Es kommt auch oft vor, dass ohne Blinken der Fahrstreifen gewechselt oder abgebogen wird. Beobachtet daher aufmerksam die anderen Fahrzeuge.
• Bei den koreanischen Ampeln gibt es einige Unterschiede zu den Ampeln in Deutschland.
* Rechts abbiegen: In Korea gibt es nur sehr selten Ampeln mit Rechtsabbiegepfeil. Vor dem Abbiegen sollte man daher anhalten und sehen, ob es Fußgänger gibt. Wenn die Fußgängerampel grün ist, aber keine Fußgänger auf dem Zebrastreifen sind, kann man mit langsamer Geschwindigkeit abbiegen. Überquert jemand jedoch gerade die Straße, muss man komplett zum Stehen kommen und warten, bis die Person die Straße vollständig überquert hat (bei Verstoß droht Bußgeld).
* Links abbiegen: An Kreuzungen, an denen das Linksabbiegen möglich ist, kann man zum Teil auch ohne grünen Pfeil abbiegen, wenn es keinen entgegenkommenden Verkehr gibt und an der Ampel ein blaues Schild mit 비보호 („ungeschützt abbiegen“) angebracht ist. Der Gegenverkehr hat jedoch Vorfahrt und wird euch nicht automatisch vorlassen, auch wenn ihr den Blinker anhabt.
Wichtig: Das Linksabbiegen ist nur erlaubt, wenn die Ampel einen Linksabbiegepfeil sowie das Schild zum Abbiegen auf eigene Gefahr hat. Ansonsten ist das Linksabbiegen verboten!
Ampel, an der man ungeschützt abbiegen darf
* Wenden: Im Vergleich zu Deutschland gibt es in Korea viele Stellen, an denen man wenden darf. Diese sind mit dem entsprechenden Schild gekennzeichnet.
• Die meisten Autos in Korea haben stark verdunkelte Fenster. Falls man sich bei anderen Fahrern bedanken oder entschuldigen möchte, wird nicht die die Hand durch das geöffnete Fenster herausgestreckt sondern die Warnblinkanlage kurz angeschaltet.
• Busfahrstreifen: Um die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln zu fördern, gibt es auf einigen Straßen in den Innenstädten und auf der Autobahn einen Sonderfahrstreifen exklusiv für Busse. Je nach Ort werden sie nur wochentags oder nur am Wochenende betrieben, andere Sonderfahrstreifen gelten jederzeift. Sie unterscheiden sich von normalen Fahrspuren durch ihre blauen Streifen.
Blau markierter Busfahrstreifen in der Innenstadt (Quelle: Naver Maps)
Parken in Korea
Auf unbekannten Straßen darf natürlich ein Navigationssystem auf keinen Fall fehlen. Ihr seid bestimmt an Google Maps oder Apple Maps gewohnt, in Korea kann man ihre Navigationsfunktion leider nicht nutzen 😥 Allerdings gibt es ein koreanisches Navigationssystem, das perfekt auf die Straßenverhältnisse Koreas abgestimmt ist und euch das Autofahren in Korea erleichtern wird.
Hinweis auf einen Blitzer in 719 Metern
Wir empfehlen „Naver Maps“, die meistgenutzte Karten-/Navigationsapp der Koreaner. Sie ist zwar nicht auf Deutsch verfügbar, doch die Sprache der App kann auf Englisch umgestellt werden. Besonders toll ist, dass sie Blitzer anzeigt und ankündigt. In Deutschland darf so eine Funktion zwar nicht benutzt werden, in Korea ist sie jedoch Standard 😊
App herunterladen │ Google Play, App Store (Kor, Eng, Jpn, Chn)
Die Autobahnen in Korea sind kostenpflichtig, die Mautgebühr kann sich je nach Autobahn und Fahrtstrecke unterscheiden. Man erhält am Beginn des mautpflichtigen Abschnitts ein Ticket, das man an der Mautstelle am Ende bei der Bezahlung der Mautgebühr abgibt.
• Farbig markierte Ausfahrtspuren
Es kann oft passieren, dass man nicht rechtzeitig auf die Ausfahrtspur wechselt. Um zu vermeiden, dass Autofahrer nicht zu riskant die Ausfahrt nehmen, sind solche Spuren in Korea mit einer farbigen Linie bestrichen. Die Idee stammt von einem Mitarbeiter der Korea Expressway Corporation und hat dazu geführt, dass die Fahrstreifen für Ausfahrten mit gut erkennbaren Farben wie Pink und Grün markiert sind. Die Markierungen werden auch in den Navigationssystemen in derselben Farbe angezeigt, sodass ihr problemlos und sicher auf die richtige Spur wechseln könnt. Neben den Autobahnen gibt es diese farbigen Fahrstreifen auch an verkehrsreichen Orten innerhalb der Städte.
Grün und pink markierte Ausfahrtspuren (Quelle: Naver Maps)
Im koreanischen Unterhaltungsprogramm „Welcome, First Time in Korea?“ werden Ausländer aus verschiedenen Ländern bei ihrer ersten Reise in Korea begleitet. Unter ihnen waren drei Freunde aus Kanada, die sich ein Auto gemietet haben und sichtlich begeistert von diesem Farbleitsystem auf den koreanischen Autobahnen waren
Bequemes Autofahren in Korea mit farbig markieten Ausfahrtspuren und Navigationssystem (Quelle: MBC every1)
Bequemes Autofahren in Korea mit farbig markieten Ausfahrtspuren und Navigationssystem (Quelle: MBC every1)
• Bezahlung der Maut mit Hi-Pass oder Karte
* Hi-Pass: Wie fast überall in Korea wird auch die Maut nur selten mit Bargeld bezahlt und stattdessen das sogenannte Hi-Pass-System genutzt. Hierbei handelt es sich um ein Endgerät mit registriertem Zahlungsmittel, das innerhalb des Autos angebracht ist. Wenn man die Mautstelle über einen Fahrstreifen für Hi-Pass durchfährt, wird die Mautstelle automatisch identifiziert und die entsprechende Gebühr berechnet, und so muss man hier nicht extra anhalten. Die Nutzung von Hi-Pass ist nur mit dem Endgerät möglich, ihr solltet euch daher im Voraus erkundigen, ob euer Mietwagen mit einem Endgerät ausgestattet ist oder nicht. Wichtig ist auch zu beachten, dass ihr in diesem Fall unbedingt die Fahrstreifen für Hi-Pass nehmen müsst, die blau markiert und daher leicht erkennbar ist.
Blau markierte Fahrstreifen für Hi-Pass (Quelle: Naver Maps)
* Karte: Alternativ zu Hi-Pass kann man auch mit koreanischen Debit- oder Kreditkarten zahlen, die eine Verkehrskartenfunktion haben. Wer keine solche Karte hat, kann natürlich auch mit Bargeld bezahlen, darf dann aber nicht die Fahrstreifen für Hi-Pass nutzen. Die Fahrstreifen für Bargeldzahlung sind nicht farblich markiert und haben oft ein Schild mit der Aufschrift 현금 oder 일반통행권 (kann sich je nach Mautstelle unterscheiden).
Schaut euch diese Ausschnitte aus „Welcome, First Time in Korea?“ an, in dem drei Deutsche ihre erste koreanische Mautstelle erleben!
Mautstelle auf dem Fahrstreifen für Hi-Pass durchfahren (Quelle: MBC every1)
Mautstelle auf dem Fahrstreifen für Hi-Pass durchfahren (Quelle: MBC every1)
Mautgebühr in Bargeld zahlen (Quelle: MBC every1)
Mautgebühr in Bargeld zahlen (Quelle: MBC every1)
✔ Hinweis vom deutschen VISITKOREA-Team: Auf koreanischen Autobahnen gibt es viele Autos, die normal auf der Überholspur fahren, und daher wird auch rechts überholt. Erschreckt euch also nicht! 😅
4. Verwandte Artikel und nützliche Links
* Die Informationen in diesem Artikel sind auf dem Stand von Februar 2025 und können sich seitdem geändert haben. Daher solltet ihr euch vor eurer Reise unbedingt noch einmal informieren.